12. Deutscher Psychotherapeutentag in Bremen

Am 31. Mai 2008 tagte in Bremen der 12. Deutsche Psychotherapeutentag (DPT). Der Bremer Kammerpräsident Karl Heinz Schrömgens ging in seiner Eröffnungsrede insbesondere auf die Unterversorgung psychisch kranker Kinder am Beispiel Bremerhaven ein. Vier von zehn Kindern lebten dort von Hartz IV. Die Armut in diesen Familien führe zu finanziellen Notlagen, Entwicklungsdefiziten der Kinder, einem deutlich höheren Krankheitsrisiko und sozialer Benachteiligung.Nach der vertragsärztlichen Bedarfsplanung gelte Bremerhaven als überversorgt, was zeige, wie wenig diese Planung eine ausreichende Versorgung von kranken Menschen sichere. Tatsächlich reichten die Psychotherapeuten in Bremerhaven nicht aus, um die Kinder in diesem sozialen Brennpunkt zu versorgen. Deshalb sei es umso unverständlicher, dass auch in Bremerhaven fünf Praxissitze für psychotherapeutisch tätige Ärzte freigehalten werden, obwohl es dafür keine Anwärter gebe.

Veröffentlicht am 06. Juni 2008