Befragung bestätigt prekäre Lage der Psychotherapeuten in Ausbildung
BPtK fordert rasche Reform des Psychotherapeutengesetzes
Eine aktuelle Befragung von Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) weist erneut auf ihre prekäre finanzielle Lage hin. In der Online-Studie von Maria Klein-Schmeink, gesundheitspolitische Sprecherin der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion, kritisieren die PiA vor allem die Zustände im Psychiatriejahr. Obwohl die PiA in dieser Zeit aktiv an der Patientenversorgung mitwirken, bekommt die Hälfte der Befragten in dieser Zeit eine monatliche Vergütung von 500 Euro oder weniger. Mehr als zwei Drittel seien daher auf Unterstützung durch Familie oder Partner angewiesen. An der Umfrage haben sich über 3.500 PiA beteiligt.
Die finanzielle Situation der PiA ist eines der dringenden Probleme, die im Rahmen einer umfassenden Reform der Psychotherapeutenausbildung gelöst werden müssen. Der Deutsche Psychotherapeutentag hat sich daher im Mai 2017 mit überwältigender Mehrheit für ein neues Qualifizierungskonzept ausgesprochen, das unter breiter Beteiligung der Profession erarbeitet wurde. Danach sollen Psychotherapeuten nach dem Studium wie bei Ärzten eine Weiterbildung in einem ordentlichen und angemessen vergüteten Arbeitsverhältnis absolvieren. Die Bundespychotherapeutenkammer (BPtK) fordert eine zügige Reform zu Beginn der nächsten Legislaturperiode des Deutschen Bundestages.
Veröffentlicht am 22. August 2017