Befragung: So denken Deutsche über Depression
Psychotherapie als wirksame Behandlung bekannt
Fast ein Viertel der Befragten gibt an, dass bei ihnen bereits einmal die Diagnose einer Depression gestellt worden ist. Über ein Drittel berichtet außerdem, dass bei einem Angehörigen oder Bekannten eine Depression diagnostiziert wurde. Das hat eine repräsentative Befragung zu Depressionen ergeben, die das Forschungszentrum Depression und die Stiftung Deutsche Depressionshilfe durchgeführt haben.
"Es ist erfreulich, dass die übergroße Mehrheit der Erkrankten weiß, welche Behandlung bei einer Depression wirkt", stellt Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), fest. Fast jeder Befragte (98,1 Prozent) gab an, dass er eine Psychotherapie für eine wirksame Behandlung hält. Viele sind auch darüber informiert, dass Sport und Bewegung hilfreich sein können. Auch Medikamente werden als nützlich eingeschätzt.
Als Ursache von Depressionen sind insbesondere belastende Lebensereignisse, wie Schicksalsschläge, Konflikte am Arbeitsplatz oder Probleme mit Mitmenschen bekannt. Ein Großteil weiß außerdem, dass neben psychosozialen auch biologische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung einer Depression spielen. Es ist jedoch noch immer das Vorurteil zu finden, dass eine Depression ein Anzeichen von Charakterschwäche sei. "Wer depressiv erkrankt ist, muss sich nicht nur einfach zusammenreißen, um wieder den Herausforderungen seines Alltags gewachsen zu sein. Solche Vorurteile tragen zur Stigmatisierung der Erkrankten bei. Deswegen ist es wichtig, weiter über Depression aufzuklären", fordert BPtK-Präsident Munz.
Links:
Stiftung Deutsche Depressionshilfe - Deutschland-Barometer Depression
Veröffentlicht am 07. Dezember 2017