Depression - das 6. nationale Gesundheitsziel
Depressive Erkrankungen: verhindern, früh erkennen, nachhaltig behandeln
gesundheitsziele.de - das Forum zur Entwicklung und Umsetzung von Gesundheitszielen in Deutschland - legt das 6. nationale Gesundheitsziel "Depressive Erkrankungen: verhindern, früh erkennen, nachhaltig behandeln" vor.
Das Gesundheitsziel "Depression" ist ein weiterer Meilenstein im nationalen Gesundheitszieleprozess, an dem viele relevante Institutionen des Gesundheitswesens beteiligt sind.
Depressive Erkrankungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, in Deutschland sind ca. 4 Millionen Menschen erkrankt. Für die Betroffenen führt die Erkrankung oft zu starken Einschränkungen der Lebensqualität. Nach Schätzungen der WHO werden Depressionen 2020 in den so genannten entwickelten Staaten die häufigste Volkskrankheit sein. Für die Gesellschaft verursacht die Erkrankung erhebliche Kosten.
Mit dem nationalen Gesundheitsziel "Depression" reagieren die verantwortlichen Akteure aus Politik, Selbstverwaltung, Patienten- und Selbsthilfeorganisationen, Wissenschaft und Fachverbänden auf den bestehenden Handlungsbedarf. Sie haben auf der Grundlage evidenzbasierter Erkenntnisse im Konsens konkrete Schritte zur Umsetzung entwickelt. Die Vorschläge für zielgerichtete Interventionen betreffen sektorenübergreifend die Bereiche Aufklärung, Prävention, Behandlung und Rehabilitation. Die Stärkung der Patient(inn)en und Betroffenen ist dabei ein zentrales Anliegen. Konkrete Startermaßnahmen geben den Akteuren Impulse für die Umsetzung des Gesundheitsziels Depression in ihren jeweiligen Handlungsfeldern.
Seit Dezember 2000 arbeiten mehr als 70 Organisationen an der Entwicklung und Umsetzung nationaler Gesundheitsziele. gesundheitsziele.de ist ein Kooperationsprojekt der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e.V. (GVG) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Im Jahr 2003 wurden vom BMG die ersten fünf nationalen Gesundheitsziele zu den Themen Diabetes mellitus, Brustkrebs, Tabakkonsum, Gesund aufwachsen und Patientensouveränität veröffentlicht. Diese Gesundheitsziele werden heute durch zahlreiche Initiativen und Aktivitäten der beteiligten Akteure aufgegriffen. Gesundheitsziele als gesundheitspolitisches Instrument fördern gemeinsame Problemwahrnehmung und Problemlösungen. Sie initiieren bei den Akteuren eine stärkere gemeinsame inhaltliche Schwerpunktsetzung und bauen Brücken zwischen den verschiedenen Zuständigkeiten im Gesundheitswesen. Langfristig tragen Gesundheitsziele dazu bei, die Ressourcen möglichst wirtschaftlich und wirksam zur Verbesserung der Gesundheitssituation der Bevölkerung einzusetzen.
Weitere Informationen
Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e.V.
Hansaring 43
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Veröffentlicht am 11. April 2006