Frauen mit Behinderungen stärken: www.suse-hilft.de
Online-Plattform sucht Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten
Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind überdurchschnittlich häufig von Gewalt betroffen. Etwa jede zweite Frau mit Behinderung erlebt sexualisierte Gewalt in Kindheit, Jugend oder als Erwachsene. Fast doppelt so häufig wie nichtbehinderte erfahren behinderte Frauen körperliche und psychische Gewalt. Besonders betroffen sind gehörlose Frauen, Frauen, die in Behinderteneinrichtungen leben, und Frauen mit Lernschwierigkeiten oder „geistigen Behinderungen“. Bisher erreicht sie jedoch noch viel zu selten die Unterstützung durch Anti-Gewalt-Arbeit und Therapie. Beratungsstellen und Praxen sind vielfach nicht barrierefrei und oft fehlt das Wissen über Beratungsmöglichkeiten und Therapie.
Das Projekt „Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderungen stärken“ vom bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e.V. klärt über Gewalt an Frauen und Mädchen mit Behinderungen auf und zeigt Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen. Das Projekt läuft seit Januar 2014 und wird noch bis Ende 2016 von der Aktion Mensch und der Heidehof-Stiftung gefördert.
Wichtiger Bestandteil von „Suse“ ist die neue Online-Plattform www.suse-hilft.de, die im Juli online gehen soll. Dort können Betroffene und ihre Unterstützer Adressen, Anlaufstellen und Hintergrundinformationen kostenlos und barrierefrei recherchieren.
Für die Datenbank auf www.suse-hilft.de werden Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten gesucht, die in ihrer Arbeit derzeit schon einen besonderen Fokus auf das Thema Behinderung und/oder Gewalt legen oder künftig stärker in diesem Bereich tätig werden möchten. Auch Psychotherapeuten, die bisher keine Erfahrungen mit dem Thema Behinderung gemacht haben, können sich in die Datenbank eintragen lassen. Praxisräume müssen nicht zwingend barrierefrei sein, aber Informationen hierzu sind willkommen, zum Beispiel ob die Praxis eingeschränkt oder voll für Rollstuhlfahrer/innen zugänglich ist. Darüber hinaus werden Psychotherapeuten mit Gebärdensprachkompetenz und Kenntnissen der Leichten Sprache gesucht. Vertragspsychotherapeuten sowie Psychotherapeuten in Privatpraxen können sich in die deutschlandweite Adressdatenbank aufnehmen lassen.
Interessierte Psychotherapeuten werden gebeten, eine kurze E-Mail mit ihren Kontaktdaten und Angaben zum Leistungsspektrum (Psychotherapieverfahren, Leistungen für Kinder/Jugendliche und/oder Erwachsene, Kassenzulassung oder Privatpraxis) an susebv-bff.de zu schicken. Die Angebote werden dann auf der Seite www.suse-hilft.de veröffentlicht.
Mehr Informationen zum Projekt Suse unter www.frauen-gegen-gewalt.de und https://www.frauen-gegen-gewalt.de/projekt-suse.html.
Veröffentlicht am 25. Juni 2015