Luftnot und Todesangst von schwer Corona-Kranken
Jede* Vierte entwickelt eine posttraumatische Belastungsstörung
Für viele Menschen, die schwer am Corona-Virus erkrankt waren, hat die Virus-Erkrankung auch schwere traumatische Folgen. Ein Viertel entwickelt knapp drei Monte nach der Krankenhausbehandlung eine posttraumatische Belastungsstörung. Vor allem die lebensbedrohliche Erfahrung, keine Luft mehr zu kommen, führt zu plötzlichen und unkontrollierten Erinnerungen („Flashbacks“) an die Todesangst. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. In der Studie wurden 30.000 Personen wiederholt zwischen April 2020 und März 2021 zu ihrem psychischen Befinden befragt, darunter auch Corona-Kranke.
Die Studie zeigt auch, dass die psychische Belastung in der Allgemeinbevölkerung über die gesamte Pandemie hinweg erhöht war: Rund 65 Prozent der Befragten berichteten von vermehrtem Stress, 45 Prozent von größerer Ängstlichkeit und 15 Prozent von erhöhter Depressivität. Während des zweiten Lockdowns im November 2020 nahmen insbesondere die depressiven Beschwerden nochmals zu. Besonders belastet waren jüngere Menschen, Frauen und Menschen mit psychischen Vorerkrankungen.
Veröffentlicht am 22. Juni 2021