Psychische Belastungen in der Arbeitswelt
BAuA legt umfangreiches Gutachten vor
Psychische Belastungen am Arbeitsplatz können krank machen. Das zeigt ein umfangreiches Gutachten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), das am 5. Mai vorgestellt wurde. Danach gehören beispielsweise eine langandauernd hohe Arbeitsintensität, geringe Erholungszeiten, enge Handlungsspielräume, häufige Störungen und Unterbrechungen bei der Arbeit und anhaltende Konflikte mit Kolleginnen und Kollegen zu den Belastungen am Arbeitsplatz, die die psychische Gesundheit beeinträchtigen und das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen. Anderseits ist Arbeit auch eine Ressource, die die psychische Gesundheit stärken kann.
"Der Bericht belegt, dass psychische Belastungen in der Gefährdungsbeurteilung und im Arbeitsschutz noch nicht ausreichend verankert sind", stellt Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), fest. "Politik und Sozialpartner müssen mehr als bisher dafür Sorge tragen, dass arbeitsbedingte psychische Belastungen frühzeitig und besser erkannt und verringert werden."
Der Bericht enthält zehn Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes bei psychischen Belastungen. Hierzu gehören die Begrenzung und partizipative Gestaltung der Arbeitszeit, das Ausbalancieren zwischen Arbeit und Erholung, die Stärkung der Bedeutung der Führungskräfte für eine Arbeitsgestaltung, die der psychischen Gesundheit zuträglich ist, und den Aufbau von Strukturen, die es ermöglichen, psychische Probleme von Beschäftigten so früh wie möglich zu erkennen und sie bei der Bewältigung zu unterstützen.
Der Bericht ist der Startschuss für einen Runden Tisch zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und dem Bundesarbeitsministerium zur psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt, an dem auch die BAuA und die Nationale Arbeitsschutzkonferenz beteiligt sein werden. "Wir begrüßen den geplanten Dialog zwischen den Sozialpartnern und dem Bundesarbeitsministerium", erklärt BPtK-Präsident Dr. Munz. "Wir hoffen, dass daraus konkrete und wirksame Maßnahmen abgeleitet werden."
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Abschlussprojekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung"
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Veröffentlicht am 15. Mai 2017