Psychische Erkrankungen sind Hauptursache für Erwerbsminderungsrente
Rentenversicherung sieht Handlungsbedarf
Psychische Erkrankungen waren auch 2013 wieder die Hauptursache für ein vorzeitiges gesundheitsbedingtes Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. 74.745 Personen wurden im vergangenen Jahr wegen einer psychischen Erkrankung erwerbsunfähig. Das sind 42,7 Prozent aller gesundheitsbedingten Frühberentungen im Jahr 2013. Der Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent gestiegen. Dies geht aus der Publikation „Rentenversicherung in Zeitreihen“ der Deutschen Rentenversicherung (DRV) hervor. Am häufigsten führten Depressionen zur vorzeitigen Berentung. Fast 40 Prozent der psychisch bedingten Frühberentungen waren 2013 auf depressive Erkrankungen zurückzuführen.
Laut des aktuellen Reha-Berichts der DRV entfiel 2013 etwa ein Viertel (24 Prozent) der stationären medizinischen Rehabilitationsleistungen auf psychische Erkrankungen. Damit ist der Anteil psychischer Erkrankungen bei den Rehabilitationsleistungen deutlich geringer als bei den Erwerbsminderungsrenten. „Psychisch kranke Menschen erhalten häufig zu spät oder nie eine Rehabilitationsleistung. Dadurch steigt das Risiko, dass sie vorzeitig berentet werden“, stellt Prof. Dr. Rainer Richter, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, fest. „Die Rehabilitationsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen müssen verbessert werden, um Frühberentungen so weit wie möglich zu verhindern.“
Auch die DRV sieht Handlungsbedarf, den sie in ihrem Positionspapier zur Bedeutung psychischer Erkrankungen in der Rehabilitation und bei Erwerbsminderung beschreibt. Danach müsse mehr getan werden, damit psychisch kranke Menschen rechtzeitig eine adäquate Behandlung und medizinische sowie berufliche Rehabilitation erhalten. Besonders wichtig sei hierfür eine bessere Zusammenarbeit der Sozialversicherungsträger und der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen.
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Aktuelle Publikation „Rentenversicherung in Zeitreihen“ der DRV
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Veröffentlicht am 25. November 2014