Suizidprävention
Neue Herausforderungen durch demografischen Wandel
Weltweit nehmen sich täglich 3.000 Menschen das Leben. Auf jeden vollzogenen Suizid kommen mindestens 20 Suizidversuche. Zurück bleiben etwa 100.000 Hinterbliebene. Für sie gibt es kaum angemessene Hilfs- und Unterstützungsangebote. Darauf weist die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) anlässlich des Internationalen Tags der Suizidprävention am 10. September hin.
2007 starben in Deutschland 9.402 Menschen durch Selbsttötung. Ihre Zahl ist rückläufig. Gab es 1983 noch 24 Suizide je 100.000 Einwohner, waren es 2007 nur noch elf. "Trotz dieser erfreulichen Entwicklung in Deutschland müssen wir die Prävention weiter stärken", fordert BPtK-Präsident Prof. Dr. Rainer Richter. "Durch Suizid sterben immer noch mehr Menschen als Todesopfer von Verkehrsunfällen, AIDS, illegalen Drogen und Gewaltverbrechen zusammengenommen."
Es ist zu befürchten, dass die rückläufige Suizidrate mittelfristig durch den demografischen Wandel wieder ansteigt. So wird in Deutschland jeder dritte Suizid von über 65jährigen begangen, obwohl diese Altersgruppe weniger als 20 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Ärzte und Pflegepersonal müssen ausreichend qualifiziert werden, damit Depressionen im Alter rechtzeitig erkannt und angemessen behandelt werden können. Wichtig sind darüber hinaus präventive Maßnahmen, die den sozialen Rückzug bei älteren Menschen verhindern und die emotionale Erlebnisfähigkeit und die kognitive Leistungsfähigkeit erhalten oder fördern.
Veröffentlicht am 10. September 2009