Versorgung von Kindern psychisch kranker Eltern verbessern
Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage der LINKEN
Kinder psychisch kranker Eltern haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer psychischen Erkrankung. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (BT-Drs. 18/12247) geht die Bundesregierung davon aus, dass bei ca. 3,8 Millionen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren im Laufe eines Jahres ein Elternteil psychisch krank ist. Darunter sind etwa 500.000 bis 600.000 Kinder unter drei Jahren.
Zur Versorgung gibt es bisher kaum gesicherte Daten. Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) fordert deshalb, den Unterstützungs- und Behandlungsbedarf von Kindern psychisch kranker Eltern systematisch abzuklären. Die Betroffenen brauchen einen gesicherten Zugang zu niedrigschwelligen und nachhaltigen, kooperativen und multiprofessionellen Hilfen. Zu zielgruppengerechten Hilfen weist die Bundesregierung auf einzelne Modellprojekte hin und sieht zugleich Bedarf zur Weiterentwicklung. Dazu gehört die bessere Vernetzung der Akteure aus unterschiedlichen Hilfesystemen.
Damit Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern nicht länger an unterschiedlichen Zuständigkeiten und Kostenträgern scheitern, muss der gesetzliche Handlungsbedarf geklärt und umgesetzt werden. Die BPtK ist daher Mitunterzeichnerin eines Antrags des Familien- und Gesundheitsausschusses, eine interdisziplinäre Sachverständigenkommission einzusetzen.
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Veröffentlicht am 31. Mai 2017