Zunahme psychischer Erkrankungen
Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/DIE GRÜNEN
In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN (BT-Drs. 17/2663) nimmt die Bundesregierung umfassend Stellung zur Versorgung psychisch kranker Menschen in Deutschland. Hintergrund der Anfrage sind die sich häufenden Berichte über die Zunahme psychischer Erkrankungen.
Ob die unbestrittenen Zunahmen von diagnostizierten und zu behandelnden psychischen Störungen auf steigende Erkrankungshäufigkeiten in der Allgemeinbevölkerung zurückzuführen sind, kann die Bundesregierung nicht beurteilen. Dazu fehlten valide und systematische wissenschaftliche Belege. Derzeit werde allerdings die nächste Welle des Bundesgesundheitssurveys durchgeführt, in der wie bereits 1998 psychische Störungen in der Allgemeinbevölkerung erfasst würden. Erstmals würden dabei zusätzlich Informationen zur störungsspezifischen Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitswesens erhoben.
In Ihrer Antwort skizziert die Bundesregierung auch ihre gesundheitspolitischen Ziele bei der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Ein übergeordnetes Ziel sei die Gewährleistung einer an wissenschaftlicher Evidenz, Qualität und Wirtschaftlich-keit orientierten Versorgung. Künftige Entwicklungen müssten dabei jedoch eine stärkere Personenzentrierung ermöglichen. Dazu sollten auch innovative Versorgungsmodelle und grundsätzlich neuartige Finanzierungsformen erprobt und implementiert werden sowie die Prävention psychischer Störungen mehr Gewicht bekommen.
Veröffentlicht am 12. August 2010