Opfer sexuellen Missbrauchs benötigen mehr Therapieplätze
BPtK fordert schnelle Bereitstellung der zugesagten 100 Millionen Euro
Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) fordert einen schnellen Ausbau des Beratungsnetzes und der Behandlungsplätze für die Opfer von sexueller Gewalt. „Die Betroffen warten“, erklärt BPtK-Präsident Prof. Dr. Rainer Richter. „Bund und Länder haben Hilfen von 100 Millionen Euro zugesagt. Doch bis jetzt ist nichts passiert.“
Der Runde Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“ hatte am 30. November 2011 seinen Abschlussbericht verabschiedet und Empfehlungen für bessere und schnellere Hilfen für Menschen ausgesprochen, die als Kinder oder Jugendliche Opfer sexuellen Missbrauchs wurden. Darin beklagten insbesondere die Betroffenen, dass es zu wenig Beratungsstellen und Behandlungsplätze für die Opfer gebe. In Deutschland warten Patienten durchschnittlich mehr als drei Monate auf ein erstes Gespräch bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten. Dringend notwendig ist aber auch der Ausbau eines Beratungsnetzes in Ländern und Kommunen. Insgesamt hatten Bund und Länder zugesagt, 100 Millionen Euro bereitzustellen.
Die BPtK ist im neugegründeten Fachbeirat beim Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung durch Prof. Dr. Rainer Richter vertreten.
Veröffentlicht am 26. März 2012