Personalauswahl: Mit den richtigen Methoden Talente entdecken
Prof. Dr. Heinz Schuler ist Preisträger des Deutschen Psychologie Preises 2017
Prof. Dr. Heinz Schuler erhält den Deutschen Psychologie Preis 2017 für seine wegweisende Pionierarbeit in der deutschsprachigen Arbeits- und Organisationspsychologie, speziell auf den Gebieten der Berufs- und Personalpsychologie sowie Eignungsdiagnostik.
"In einer Zeit des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften bieten eignungsdiagnostische Verfahren die Möglichkeit, in jedem Menschen Talente zu identifizieren, die ansonsten unentdeckt blieben", erklärt der Preisträger Heinz Schuler. "Es muss ein Umdenken hin zu mehr Qualität in der Personalauswahl stattfinden, und zwar auf zwei Seiten: Unternehmen einerseits müssen die Anforderungen ihrer offenen Stellen möglichst exakt kennen und beschreiben. Personalverantwortliche und externe Dienstleister andererseits müssen dazu passende und wissenschaftlich fundierte Auswahlverfahren einsetzen, um das Potenzial der Bewerber sichtbar zu machen", betont er.
Für sein umfangreiches wissenschaftliches und praktisches Werk wird der Arbeits- und Organisationspsychologe Prof. Dr. Heinz Schuler am 24. Oktober 2017 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften mit dem Deutschen Psychologie Preis 2017 geehrt. Heinz Schuler forscht seit über vier Jahrzehnten zu der Frage, wie Menschen und Berufe zusammenpassen. Mit seinen Arbeiten hat er gezeigt, wie die berufliche Leistung, Zufriedenheit und Gesundheit von Bewerbern auf der Grundlage ihrer Persönlichkeitseigenschaften vorhergesagt werden können. Eine Vielzahl der von ihm entwickelten eignungsdiagnostischen Verfahren wird heute bei der Auswahl von Bewerbern und bei der Studien- und Berufsberatung eingesetzt. So ist sein multimodales Interview das am weitesten verbreitete strukturierte Einstellungsinterview in deutscher Sprache. Sein Leistungsmotivationsinventar wurde in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt und findet weltweit Anwendung. Schulers Forschungsergebnisse lassen sich auch auf aktuelle gesellschaftliche Debatten übertragen: "Sprachfreie psychologische Verfahren können beispielsweise eingesetzt werden, um Lernfähigkeit, technische Begabung und andere Potenziale auch bei Menschen aus fremden Sprachkulturen zu ermitteln", erklärt Schuler. "Auf diese Weise lässt sich Diversität im Arbeitsleben produktivitätsfördernd und sozialverträglich gestalten."
Der Deutsche Psychologie Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), die Christoph-Dornier-Stiftung (CDS) und die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) würdigen mit diesem Preis herausragende Leistungen in der psychologischen Forschung, die sich durch hohe praktische Bedeutung auszeichnen.
Ein Foto des Preisträgers gibt es zur kostenfreien Verwendung zum Download unter http://www.deutscher-psychologie-preis.de/presse/foto-schuler.html (Quellenangabe: privat).
Weitere Informationen: www.deutscher-psychologie-preis.de
Ansprechpartnerin für die Presse:
Dr. Anne Klostermann
pressestelle@dgps.de
Veröffentlicht am 04. Oktober 2017