DMP-Anforderungen Richtlinie chronischer Rückenschmerz
Stellungnahme der BPtK zur DMP-Anforderungen Richtlinie (DMP-A-RL): Änderung der Anlage 2, Ergänzung der Anlage 15 (DMP chronischer Rückenschmerz) und der Anlage 16 (chronischer Rückenschmerz – Dokumentation)
Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) begrüßt die Vorlage eines Beschlussentwurfs für ein neues DMP chronischer Rückenschmerz, das den gesetzlichen Auftrag gemäß § 137f Absatz 1 Satz 3 SGB V aus dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz umsetzt. Da in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronischem Rückenschmerz nach wie vor erhebliche Versorgungsdefizite bestehen, die durch eine strukturierte multiprofessionelle Versorgung sinnvoll adressiert werden können, beinhaltet die Implementierung das Potenzial, zu einer Verbesserung der Versorgung beizutragen. Zudem liegen mit der Nationalen Versorgungsleitlinie Nichtspezifischer Kreuzschmerz (NVL KS, 2. Auflage) umfangreiche Empfehlungen für eine gestufte und koordinierte Versorgung von Patienten mit unspezifischen Kreuzschmerzen vor, die dazu geeignet sind, handlungsleitend fürdie Strukturierung der Versorgung in einem DMP chronischer Rückenschmerz herangezogen zu werden. Insbesondere für Patienten mit anhaltenden Kreuzschmerzen besteht ein relevantes Versorgungsdefizit in Bezug auf die rechtzeitige Identifikation der geeigneten Patienten und die Indikationsstellung und Einleitung einer multimodalen Behandlung, um die Teilhabe am sozialen und Erwerbsleben zu fördern und Chronifizierung, Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung zu verhindern. Für Patienten mit anhaltenden Kreuzschmerzen, die im Rahmen eines DMP behandelt werden, sollte sich deshalb die Versorgungsqualität insgesamt, aber auch der Zugang zu multimodalen Behandlungsprogrammen verbessern. Mit der Einschreibung in ein DMP, die definitionsgemäß erst bei chronischen unspezifischen Kreuzschmerzen erfolgt, sollte deshalb zum einen eine bessere Koordinierung der Behandlung erfolgen, zum anderen aber auch gemäß des Versorgungsalgorithmus der NVL eine strukturierte Indikationsstellung für eine intensivierte multimodale Behandlung.
Veröffentlicht am 24. Januar 2019