BPtK fordert bessere psychotherapeutische Versorgung von Migranten

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) fordert eine bessere psychotherapeutische Versorgung von Migranten. Migranten erkranken um fast 60 Prozent häufiger an Depressionen im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung. Körperliche Beschwerden, für die sich keine organischen Ursachen feststellen lassen (somatoforme Störungen), treten bei Migranten fast doppelt so oft auf.Psychische Erkrankungen schränken Integrationsfähigkeit und -bereitschaft ein bzw. machen sie unmöglich. "Für Migranten fehlen passende psychotherapeutische Behandlungsangebote", stellt BPtK-Präsident Prof. Dr. Rainer Richter fest. "Wir fordern deshalb muttersprachliche Psychotherapeuten für Migranten, wenn dies nicht möglich ist, speziell ausgebildete Dolmetscher in der Psychotherapie." Besonders schlecht ist die Versorgung von Flüchtlingen, die den gleichen Anspruch auf Krankenbehandlung erhalten sollten wie Sozialhilfeempfänger.

Veröffentlicht am 15. Juni 2010