Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen steigen weiter
DAK-Gesundheitsreport 2013 zeigt wachsenden Versorgungsbedarf
Auch im Jahr 2012 setzte sich der Trend der steigenden betrieblichen Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen ungebrochen fort. Nach dem aktuellem DAK-Gesundheitsreport 2013 hat sich die Anzahl der Tage, die Beschäftigte aufgrund von Depressionen und anderen psychischen Krankheiten am Arbeitsplatz fehlen, in den vergangen 15 Jahren mehr als verdoppelt. 1997 wurde nur jeder 50. Beschäftigte wegen einer psychischen Erkrankung krankgeschrieben, 2012 war es jeder 22. Insgesamt gingen 14,5 Prozent aller Ausfalltage der DAK-Versicherten im vergangenen Jahr auf psychische Erkrankungen zurück. Nur Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems waren noch häufiger Grund für Arbeitsunfähigkeit.
Krankschreibungen aufgrund eines „Burnout“ haben zwar in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen, waren aber im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen weniger häufig, als es den Anschein haben mag. Durch Depressionen fielen Erwerbstätige beispielsweise weitaus häufiger aus als durch einen Burnout. Burnout führte zu zehn Ausfalltagen je 100 Versicherte, bei Depressionen waren es 85 Tage je 100 Versicherte. Aufgrund einer Depression war ein Beschäftigter durchschnittlich 46 Tage arbeitsunfähig. Kehrte eine Depression wieder, waren es sogar 62 Tage.
Die Zahlen des DAK-Gesundheitsreports 2013 belegen einen wachsenden Versorgungsbedarf aufgrund psychischer Erkrankungen. Auch die verstärkte Prävention psychischer Erkrankungen wird immer dringender. Die Bundespsychotherapeutenkammer fordert deshalb ein Nationales Aktionsprogramm Psychische Gesundheit. Dabei geht es auch um Veränderungen der Arbeitsbedingungen. Der DAK-Report zeigt: Jeder vierte Beschäftigte, der angibt, ständig beruflich erreichbar sein zu müssen, leidet unter Depressionen.
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- DAK-Gesundheitsreport 2013
Veröffentlicht am 28. Februar 2013