Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
die ersten Blätter fallen von den Bäumen, der von Bundeskanzler Merz angekündigte „Herbst der Reformen“ verspricht, dass bald die von vielen Akteur*innen erhofften Reformvorschläge folgen.
Doch die Herausforderungen, vor denen die Bundespolitik steht, sind groß und alles andere als einfach zu bewältigen. Die ersten eingesetzten Expertenkommissionen sollen nun die Weichen stellen, um zentrale Reformvorhaben anzugehen. So auch eines der größten Sorgenkinder: die GKV-Finanzierung. Mit der „FinanzKommission Gesundheit“ hat Bundesgesundheitsministerin Nina Warken Expert*innen berufen, die konkrete Reformvorschläge erarbeiten sollen, um die Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung wieder in Balance bringen. Doch schon die abgeschlossenen und auch die anstehenden Haushaltsberatungen werden weiter unter der Frage beleuchtet werden, was kann und muss jetzt finanziert werden? Im gleichen Atemzug werden die Krankenhausreform, die Eckpunkte der Apothekenreform und das Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege auf den Weg gebracht und das Primärarztsystem angekündigt.
Wir dürfen gespannt sein, welche politischen Entscheidungen im „Herbst der Reformen“ fallen werden. Für die BPtK steht fest: Wir werden die Entwicklungen eng begleiten und aktiv mitgestalten. Unser Gespräch mit Bundesministerin Nina Warken bildete dafür einen konstruktiven Auftakt. Der Direktzugang zur Psychotherapie, die Entbürokratisierung in der Psychotherapie, aber auch die bundes- und europapolitische Frage, wie wir für Kinder und Jugendliche digitale Teilhabe ermöglichen und sie gleichzeitig vor psychischen Schäden durch überbordenden Social-Media-Konsum wirksam schützen, sind zentrale Themen, mit denen wir uns intensiv beschäftigen.
Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre.
Herzlichst
Ihre Dr. Andrea Benecke
Veröffentlicht am 02. Oktober 2025