Europa - Herzgesundheit
EU plant Herzgesundheitsstrategie – BPtK fordert Berücksichtigung der Psyche
Stress, Depression oder fehlende Bewältigungsstrategien erhöhen das Risiko für Herzkrankheiten erheblich. Umgekehrt können Herz-Kreislauf-Erkrankungen psychische Leiden auslösen oder verschlimmern. Ein EU-Plan, der Herzgesundheit ernst nimmt, muss deshalb immer bio-psycho-sozial gedacht werden, betont die BPtK in ihrer Stellungnahme.
Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen hängen mit Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Bewegung oder Rauchen zusammen. Aufklärung und Beratung sind wichtig, doch Prävention darf nicht allein auf individuelle Verhaltensänderungen verengt werden. Gesunde Lebensstile müssen auch über Verhältnisprävention gefördert werden. Dazu gehören Verbote für Tabak- und Alkoholwerbung, eine stärkere Besteuerung von Suchtmitteln, aber auch steuerliche Anreize für gesunde Ernährung und Städteplanung, die Bewegung fördert.
Nicht alle Menschen haben die gleichen Chancen auf Gesundheit. Armut, Arbeitslosigkeit oder Diskriminierung müssen daher auch beim Zugang zu Prävention berücksichtigt werden. Deshalb fordert die BPtK gezielte Forschung und die Implementierung passgenauer Maßnahmen und Präventionsangebote für vulnerable und marginalisierte Gruppen, wie etwa für Menschen mit Behinderungen, LGBTIQ+ oder Geflüchtete.
Ein ambitionierter Plan allein reicht nicht aus. Die BPtK drängt auf eine verbindliche Umsetzungsstrategie: mit Leitlinien für die Mitgliedstaaten, finanzieller Unterstützung, Best-Practice-Austausch und einem EU-weiten Monitoring. Nur so lasse sich Transparenz schaffen und Fortschritte in der Prävention messbar machen.
Die BPtK begrüßt die Initiative der EU-Kommission ausdrücklich. Dabei müssen Herz- und psychische Gesundheit konsequent zusammengedacht werden. Gelingt das, könnte der Plan nicht nur Leben retten, sondern auch die Lebensqualität von Millionen Europäer*innen spürbar verbessern.
Veröffentlicht am 02. Oktober 2025