Silvia Schneider und Gerhard Reese mit dem Deutschen Psychologie Preis 2025 geehrt

Silvia Schneider von der Ruhr-Universität Bochum erhielt den Preis für ihre Pionierarbeit in der Erforschung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen. Sie untersucht, wie psychische Erkrankungen bei Heranwachsenden entstehen und wirksam behandelt werden können. Ihr besonderes Interesse gilt dem Einfluss, den Familie und Umfeld auf die psychische Gesundheit junger Menschen haben. Was Silvia Schneiders Arbeit besonders auszeichnet, ist ihr methodischer Ansatz. Sie bezieht Kinder direkt in ihre Studien ein und hat gezeigt, dass sie zuverlässig über ihre eigene psychische Verfassung berichten können. Dadurch hat sie die Kinder- und Jugendpsychologie nachhaltig verändert. Dabei ist Silvia Schneider ein besonderes Anliegen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse im Alltag ankommen und alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Lebenssituation Zugang zu wirksamer psychotherapeutischer Unterstützung bekommen. Sie ist Mitbegründerin des Deutschen Kinderrates für psychische Gesundheit und initiierte während der Corona-Pandemie die Initiative „Familien unter Druck“ und die Informationsplattform „psychologische-coronahilfe.de“.

Gerhard Reese, bis Mai 2025 Professor an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau, erhielt die Auszeichnung für seine wegweisende umweltpsychologische Forschung zur Förderung von nachhaltigem Handeln und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Er untersucht, welchen Einfluss soziale Identität, gesellschaftliche Normen und politische Rahmenbedingungen auf ein Engagement für Klima- und Naturschutz und das Wohlbefinden der Menschen haben. Seine Schwerpunkte liegen auf Umwelt- und Naturschutzpsychologie, auf Fragen der Globalisierung und sozialen Identität sowie dem Intergruppenverhalten und der sozialen (Un-)Gerechtigkeit. Als Sprecher der Fachgruppe Umweltpsychologie in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (2016 - 2022) und Initiator der Interessensgruppe „Mensch – Klima – Nachhaltigkeit“ hat er maßgeblich zur Vernetzung und Weiterentwicklung dieses Themenfeldes beigetragen und den wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Diskurs zu zentralen Themen der Nachhaltigkeit und Verhaltensforschung mitgeprägt.

Der Deutsche Psychologie Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Mit ihm würdigen der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und das Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) herausragende Leistungen in der psychologischen Forschung mit großer gesellschaftlicher und praktischer Tragweite.

Link: https://deutscher-psychologie-preis.de/