Gesundheitspolitik
BMG und BPtK veröffentlichen Empfehlungen für einen Hitzeschutz in psychotherapeutischen Praxen
Anlässlich des diesjährigen Hitzeaktionstags haben das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) gemeinsam eine Bundesempfehlung für den Hitzeschutz in ambulanten psychotherapeutischen Praxen veröffentlicht.

Der darin enthaltene Musterhitzeschutzplan bietet Inhaber*innen einer psychotherapeutischen Praxis eine Orientierung, wie sich Hitzegefahren bei Patient*innen sowie Praxis-Mitarbeitenden während der Sommermonate wirksam reduzieren lassen.
Warum ist Hitzeschutz in Praxen wichtig?
Die Klimakrise führt dazu, dass Hitzewellen häufiger und intensiver auftreten. Studien zeigen, dass sich dies auch auf die psychische Gesundheit auswirkt: In Hitzeperioden werden psychiatrische Notdienste vermehrt in Anspruch genommen. Suizide treten häufiger auf. Bei Stimmungs- und Angststörungen, aber auch bei psychotischen Erkrankungen steigt das Risiko, dass Symptome sich verschlechtern oder neu auftreten.
Was empfiehlt die BPtK?
Der aktualisierte Hitzeschutzplan zeigt konkrete und niedrigschwellige Maßnahmen, mit denen Praxen Hitzerisiken begegnen können. Die BPtK empfiehlt daher etwa, sich frühzeitig Informationen einzuholen, für den Hitzeschutz verantwortliche Personen in den Praxen festzulegen, sowohl beim Personal als auch bei den Patient*innen Risikogruppen zu identifizieren und für diese Personen entsprechende Informationen bereitzuhalten. Für Risikopatient*innen, wie zum Beispiel Patient*innen mit einer schizophrenen, bipolaren, substanzbezogenen oder demenziellen Erkrankung oder auch chronischen körperlichen Erkrankungen sollten, falls möglich, beispielsweise Termine auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt oder Videosprechstunden angeboten werden.
Über den Musterhitzeschutzplan
Die erste Version des Plans wurde 2023 von der BPtK gemeinsam mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. sowie den Psychologists/Psychotherapists for Future e.V. entwickelt. In diesem Jahr wurde er überarbeitet und in Kooperation mit dem BMG neu aufgelegt. Der Plan unterstützt Praxen dabei, präventiv zu handeln – bevor die nächste Hitzewelle kommt. Dies ist essenziell, um psychotherapeutische Versorgung auch unter den Bedingungen des Klimawandels zukunftssicher zu gestalten.
Veröffentlicht am 30. Juni 2025